Stadt Siegen versagt Walter Krämer weiterhin eine Ehrung

30. Mai 2011|

Mit Bedauern und Verdruss mussten wir von der letzten Mittwoch stattgefundenen Ratsitzung der Stadt Siegen erfahren. Der Antrag der Fraktionen von SPD, Grünen und der Linken eine Brücke in Siegens neu zu gestaltender Stadtmitte nach dem Siegener Widerstandskämpfer Walter Krämer zu benennen, scheiterte an der konservartiven Mehrheit im Stadtrat.

 

Damit hat Siegen wieder einmal eine Chance verpasst, sich intensiv und angemessen mit der Person Walter Krämers zu beschäftigen und ihm endlich die gebührende Ehre zu teil werden zu lassen. Die von konservativen Kreisen bezüglich seiner Vergangenheit als Kommunist hervorgebrachten Bedenken sind für uns nicht ausschlaggebend, ihm diese Ehre zu verwehren.

 

Unabhängig von politischer Einstellung, Nationalität oder Religion hat der selber inhaftierte Krämer mit seinen zahlreichen Operationen an Häftlingen im KZ Buchenwald ein mutiges Zeichen für Menschlichkeit, Nächstenliebe und Toleranz in einer Umgebung des Hasses und Todes gesetzt. Warum die Abgeordneten der Union dies nicht anerkennen wollen, erschließt uns nicht. Aus verbohrtem Antikommunismus die große und lebensgefährliche Leistung Krämers ungewürdigt zu lassen, spricht Hohn für alle, die sich unter Einsatz ihres Lebens gegen das mörderische NS-Regime eingesetzt haben.

 

Siegen möchte sich gerne als weltoffene, freundliche und dynamische Stadt präsentieren, gerade auch für die zahlreichen Studierenden unserer Universität. Man hätte diesem Ziel einen Schritt näher kommen können, doch nach der Entscheidung des Stadtrates können wir abermals nur festhalten:

Schade Siegen, diese Chance hast du wieder einmal nicht genutzt.

 

Hier ein Schreiben, welches uns vom Justizminister aus Thüringen erreichte.

 

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