Richtigstellung des Beitrages „Maurers Beitrag aus Festschrift entfernt“ vom 05. Juni

10. Juli 2013|

In unserer Mitteilung vom letzten Freitag gaben wir das Streichen des vom rechtsradikalen Studierenden des Siegerland-Kollegs Sascha Maurer verfassten Beitrages in der Festschrift zum 50-jährigen Bestehen der Bildungseinrichtung bekannt. Dort stützen wir uns auf eine Mitteilung des WDR sowie auf die Lokalzeit Südwestfalen – beide Beiträge erwecken den Anschein, dass das Kolleg sich dem öffentlichen Druck gebeugt und daher Maurers Arbeit gestrichen hat.

In einer Erklärung gibt das Kolleg nun bekannt: „Wir distanzieren uns ausdrücklich von jeglichem nationalsozialistischen Gedankengut und jeder Form des Rechtsradikalismus. […] Zu keinem Zeitpunkt war geplant, den Verfasser des betreffenden Festschriftbeitrags während des Festakts reden oder referieren zu lassen“, und zitiert einen Studierenden mit den Worten „Wir sind ein bunter Querschnitt durch die gesamte Gesellschaft.“ Weiter heißt es „Der Autor des betreffenden Artikels hat erklärt, dass er seinen Beitrag nicht mehr für die Festschrift zur Verfügung stellt.“, was weder unserer Forderung der Entfernung des Beitrags durch das Kolleg entspricht noch bedeutet, dass Maurer sein menschenverachtendes Menschenbild abgelegt hat.

Kollegleiter Alfons Quast stellte klar „Die Schule akzeptiert diese Entscheidung und wird die entsprechenden Seiten aus dem bereits gedruckten Werk entfernen“ (Zeit Störungsmelder), nimmt jedoch keinerlei Stellung zur offensichtlichen politischen Gesinnung seines Studierenden – toleriert also seine Entscheidung ebenso wie  sein Gedankengut.

Die Tatsache, dass Maurer eher seinen Beitrag zurückziehen als sich von seiner vermeintlichen „Vergangenheit“ distanzieren möchte zeigt klar, dass er sich keinesfalls von seiner rechtsradikalen Einstellung gelöst hat. „Ausdrücklich zieht Maurer selbst seinen Beitrag zurück, während das Siegerlandkolleg auf Toleranz (für Intoleranz) pocht.“, so Mark Szau, AStA-Referent für politische Bildung und Hochschulpolitik. „Es geht darum, dass jemand integriert wird bzw. jemandem eine Bühne geboten wird, für den „ein bunter Querschnitt durch die gesamte Gesellschaft“ verachtens- und bekämpfenswert ist.“

Sascha Maurer soll nicht das Abitur verweigert werden, aber niemand kann auf das Recht pochen, Teil einer solchen Publikation zu sein und sich so zu Unrecht als geläutert präsentieren zu dürfen.

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