Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen | International Day for the Eliminationof Violence against Women

25. November 2020|

+++ english below +++
25.November: Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Gewalt gegen Frauen ist kein privates und individuelles Problem!

“Frauen sind gewöhnlich der größten Gefahr durch Leute, die sie kennen, ausgesetzt”, erklärt Carlien Schelle, Direktorin des Europäischen Institut für Gleichstellungsfragen (EIGE). Es handelt sich nicht nur um “Eifersuchts“, “Liebesdramen” oder “Familienträgodien”
Gerade in der häuslichen Isolation können sich Mädchen und Frauen nicht mehr selbst schützen. Die Folgen sind verheerend, wenn aus Betroffenen Opfer werden. Häusliche Gewalt beginnt schon bei Beleidigungen, Demütigungen und auch dem Ausüben von wirtschaftlichem Druck
Seit der Abstimmung der Resolution in der UN-Generalversammlung im Dezember 1999 findet am 25.November der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen statt!
Frauen und Mädchen werden weltweit nicht nur marginalisiert und diskriminiert, sie erfahren auch strukturelle und körperliche Gewalt. Um klar zu machen, dass Frauen und Mädchen international in ihren Menschenrechten und Grundrechten gestärkt werden müssen, findet jährlich der Gedenk- und Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber von Frauen und Mädchen statt.
Dabei geht es nicht nur um Geschlechterparität, Gleichstellung und das Sichtbarmachen unbezahlter Arbeitsleistung (Care-Work), sondern auch um Zwangsprostitution, sexueller Missbrauch, Sextourismus, Vergewaltigung, Beschneidung von Frauen, häusliche Gewalt, Zwangsheirat, vorgeburtliche Geschlechtsselektion, weibliche Armut, Femizid, Frauenwahlrecht, Kreditwürdigkeit, Rechtsfähigkeit, Zugang zur Justiz und Gleichbehandlung vor dem Gesetz. Und damit ist die Liste nicht abgeschlossen.
Aus dem Bericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) für das Jahr 2017 in Wien geht hervor, dass von den rund 87.000 ermordeten oder totgeschlagenen Frauen im Jahr 2017 rund 50.000 von ihrem eigenen Partner oder eigenen Familienangehörigen umgebracht wurden. “Viele werden von ihren aktuellen oder früheren Partnern getötet, aber auch von Vätern, Brüdern, Müttern, Schwestern und anderen Familienmitgliedern wegen ihrer Rolle und ihres Rangs”, stellt der Bericht fest.
Gewalt gegen Frauen ist also kein unbedeutendes oder nur gefühltes Problem, sondern mit Zahlen und Statistiken belegbar. Die Dunkelziffer der Todesopfer, die nicht gemeldeten Gewaltdelikte, Gewalt, Verstümmelung und Diskriminierung die dort passiert, wo wir sie nicht sehen und sie hingenommen und reproduziert wird, ist noch sehr viel höher.
Dagegen gilt es anzukämpfen, sich zu solidarisieren und zu organisieren!

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25 November: International Day against Violence against Women

Violence against women is not a private and individual problem!

“Women are usually most at risk from people they know,” explains Carlien Schelle, Director of the European Institute for Gender Equality (EIGE). It is not only about “jealousies”, “love dramas” or “family tragedies”
Especially in domestic isolation, girls and women can no longer protect themselves. The consequences are devastating when those affected become victims. Domestic violence begins with insults, humiliation and also the exertion of economic pressure
Since the vote on the resolution in the UN General Assembly in December 1999, the International Day against Violence against Women takes place on 25 November!
Women and girls worldwide are not only marginalised and discriminated against, they also experience structural and physical violence. In order to make it clear that women and girls must be strengthened internationally in their human rights and fundamental freedoms, the annual Day of Remembrance and Action to Combat Discrimination and Violence against Women and Girls takes place.
It is not only about gender parity, equality and making visible unpaid work (care work), but also about forced prostitution, sexual abuse, sex tourism, rape, female circumcision, domestic violence, forced marriage, prenatal gender selection, female poverty, femicide, women’s right to vote, creditworthiness, legal capacity, access to justice and equal treatment before the law. And that is not the end of the list.
The report of the UN Office on Drugs and Crime (UNODC) for the year 2017 in Vienna shows that of the approximately 87,000 women murdered or beaten to death in 2017, approximately 50,000 were killed by their own partners or family members. “Many are killed by their current or former partners, but also by fathers, brothers, mothers, sisters and other family members because of their role and rank,” the report notes.
Violence against women is therefore not an insignificant or perceived problem, but can be substantiated by figures and statistics. The number of unreported deaths, unreported violent crimes, violence, mutilation and discrimination that occur where we do not see them and where they are accepted and reproduced, is much higher.
We must fight against it, show solidarity and organise ourselves!
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