Stellungnahme Sondaschule

16. Juni 2014|

Liebe Kommiliton*innen, liebe Festivalbesucher*innen,

hiermit möchten wir ausführlich zum Thema „Absage der Band Sondaschule“ Stellung beziehen.

Seit einigen Monaten stand die Band „Sondaschule“ auf dem Programm des von uns organisierten AStA-Sommerfestivals am 28. Juni auf dem Bismarckplatz. Am 26. Mai wurde eine E-Mail über den Verteiler des Studierendenparlaments geschickt, indem diese erstmals kritisch angesehen und als „genauso platt[…] wie offen[…]“ sexistisch bezeichnet wurde. Am 04. Juni folgte eine Stellungnahme des Autonomen Frauenreferats „wo.men“ mit der Forderung der „sofortige[n] Ausladung der Band“. Zeitgleich wurden der Gleichstellungsbeauftragten der Universität Songtexte von „Sondaschule“ vorgelegt. Diese sah den Vorwurf der Frauenfeindlichkeit und des Sexismus als berechtigt an und schaltete die Hochschulleitung ein, welche uns deutlich zu verstehen gab, dass ein Auftritt der Band nicht akzeptabel sei.

Nach den folgenden Gesprächen, die wir intern sowie mit unseren Kooperationspartner*innen geführt haben, sahen wir uns dazu veranlasst die Band auszuladen. Hierfür gibt es vor allem zwei ausschlaggebende Gründe: Zum Einen erachten wir es für überaus wichtig, ein offenes Ohr für die kritischen Stimmen aus der Verfassten Studierendenschaft zu haben und diese Kritik ernst zu nehmen, zumal einige Texte durchaus streitbar sind. Leider hatten wir jedoch nicht mehr die Möglichkeit diese Kritik inhaltlich zu diskutieren, da durch das Einschalten der offiziellen Universitätsstellen Fakten geschaffen wurden, die unseren Handlungsspielraum massiv einschränkten. Womit wir zum anderen wesentlichen Grund unserer Entscheidung kommen, nämlich der Streichung von Geldern aus Kooperationen, bei einem Festhalten an der Band, wodurch das gesamte Festival in Gefahr geraten wäre.

Als unglücklich sehen wir den Zeitpunkt des Entstehens der Debatte an. Wären bereits mehrere Wochen zuvor, bei erster Bekanntgabe des Line-Ups, Gespräche gesucht worden, hätte man womöglich zu einer verträglicheren und weniger kurzfristigen Lösung kommen können. Wir hoffen mit der Band „Destination Anywhere“ in der Kürze der Zeit einen für möglichst viele Besucher*innen adäquaten Ersatz gefunden zu haben. Um Situationen wie dieser in Zukunft vorzubeugen, wollen und werden wir die Vorauswahl der Bands in Abstimmung mit der Verfassten Studierendenschaft treffen. Dabei wird es nicht um Geschmack, sondern eventuell bekannte Verstöße gegen unsere Grundsätze sowie weitere mögliche Bedenken von verschiedenen Seiten gehen.

„Martin Jondo“, „Blumentopf“ und eben auch „Sondaschule“ gehörten zu einem Gesamtkonzept des Festivals, welches uns hohe Besucherzahlen bescheren sollte. Wir haben bewusst keine Band eingeladen, die uns bereits negativ aufgefallen war oder unseres Wissens gegen die Grundsätze der Verfassten Studierendenschaft verstößt.

Wir hoffen, dass durch den kurzfristigen Ausfall des „Co-Headliners“ das AStA-Sommerfestival nicht an Qualität und Attraktivität für die Studierendenschaft, die Menschen in und um Siegen sowie sonstige Interessierte verliert und wir schließlich auf einen gelungenen Festivaltag zurückblicken können werden. Eine Konventionalstrafe wird nicht zu Lasten der Studierendenschaft gehen, da unsere Kooperationspartner*innen bereits vor der Debatte weitere finanzielle Unterstützung zugesagt hatten.

Wie angekündigt kann jede Person, die sich insbesondere wegen „Sondaschule“ bereits Tickets gekauft hat, diese bis Freitag, den 20. Juni, gegen Erstattung des Kaufpreises im AStA-Büro (Adolf Reichwein-Straße 2, 57068 Siegen, Raum AR-H 215-218) zurückgeben. Für Nachfragen stehen wir telefonisch (0271-7404600), per Mail (asta@uni-siegen.de) sowie im persönlichen Gespräch zur Verfügung.

Wir bitten um euer Verständnis.

Der Allgemeine Studierendenausschuss der Universität Siegen

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