Steinkohlekraftwerk Datteln 4

30. Mai 2020|

Kohleausstieg in Deutschland bis 2038
heißt es im Januar durch einen Beschluss des Bundeskabinetts. Heute, am 30.05.2020, wurde trotzdessen und trotz jahrelanger Proteste und Klagen das neue Steinkohlekraftwerk Datteln 4 in Betrieb genommen.

Die Begründung der Bundesregierung: das Kraftwerk sei effizienter und dadurch klimafreundlicher.
Wenn der Großkonzern Uniper nun seine letzten großen und noch aktiven Steinkohlekraftwerke wie angekündigt stilllegt, werden jedoch Mehremissionen von über 40 000 000 Tonnen CO2 bis 2038 verursacht. Denn anders als die alten Kraftwerke, wird Datteln 4 auf nahezu höchster Auslastung betrieben.

Die Kohle, die nicht mehr in Deutschland abgebaut werden darf, importiert Uniper vor allem aus Russland, Kolumbien und den USA. Insgesamt kommt 75 % der Steinkohle aus Risikoländern. Neben großen negativen Folgen für die Umwelt, wie der Verschmutzung von Luft und Grundwasser, sind Kohlelieferanten für die Missachtung von Menschenrechten, sowie die Vertreibung und Ermordung tausender Bewohner dieser Gebiete verantwortlich.

Obwohl der Bau und die Inbetriebnahme durch Klagen des BUND bereits im Jahr 2012 rechtlich verhindert wurden, werden die Bauten nicht abgerissen. Stattdessen passt die Landesregierung NRW das Recht an, folgedessen von der Stadt Datteln ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden konnte.

Direkt vor unseren Haustüren findet ein gewaltiges Verbrechen statt. Aus diesem Grund solidarisieren wir uns mit den hunderten Aktivist*innen, die auch heute vor Ort in Datteln gegen die Inbetriebnahme demonstriert haben.

Hier findet ihr noch eine Petition, die ihr unterschreiben könnt.

Quelle

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