Offener Brief gegen die Abschaffung der Geräteausleihe des ZIMT

27. Januar 2023|


Sehr geehrtes ZIMT, sehr geehrte Universitätsmitglieder,
die Geräteausleihe des ZIMT soll geschlossen werden. Das ist eine Entwicklung, welche wir
mit Sorge beobachten. Die Möglichkeit, technisches Equipment über das ZIMT auszuleihen,
stellt eine Bereicherung für die Lehre, aber vor allem für die Studierenden der Universität
Siegen dar.
Studierende leben in den meisten Fällen prekär, was bedeutet, dass das Geld für technische
Geräte in der Regel knapp ist. Hier hilft die Geräteausleihe Chancenungleichheiten, welche
aus einem geringeren ökonomischen Status heraus entstehen, abzubauen. Auch bietet die
Geräteausleihe die Möglichkeit, technische Geräte zu nutzen, welche unter anderen
Umständen nicht finanzierbar wären. Zu nennen sind hier beispielsweise Diktiergeräte, die
vor allem für empirische Arbeiten genutzt werden.
Auch lebt studentisches Engagement von der Geräteausleihe. So nutzen Initiativen wie das
Campus TV, das Campus Radio oder die Filmwerkstatt das Equipment, um qualitativ
hochwertige Ergebnisse zu erzielen. Ergebnisse, die ohne die Ausleihe nicht realisierbar
wären. Es stellt sich die Frage, wie lange diese studentischen Initiativen ihre Arbeit ohne
Geräteausleihe fortführen können.
Das Wegstreichen weiterer Möglichkeiten der universitären Partizipation ist für den Walter-
Krämer AStA nicht hinnehmbar. Es darf nicht sein, dass ökonomische Interessen auf dem
Rücken der Studierendenschaft ausgetragen werden. In Zeiten, in denen Energiepreise,
Mieten und Preise für Lebensmittel steigen und eine Entspannung der Lage nicht abzusehen
ist, wirkt die Schließung der Geräteausleihe wie ein weiterer Schlag gegen die
Studierendenschaft. Die Forderung, dass der Walter-Krämer AStA die Geräteausleihe
übernehmen könnte, erachten wir als unzulänglich. Die Geräteausleihe stellt nicht nur einen
Service an die Studierendenschaft dar, sondern auch einen Service für die Lehre, für die der
AStA nicht aufkommen kann. Die Aufteilung und Dezentralisierung des elektronischen
Equipments ist ebenfalls unzulänglich, da die Frage der gerechten Verteilung – gerade für
kleine Fakultäten – im Raum stünde.
Wir möchten aufgrund der dargestellten Notwendigkeit in jedem Fall die Geräteausleihe
erhalten und bitten Sie um Unterstützung in der Angelegenheit. Die Fortführung eines
Angebotes, welches Lernfortschritt, die Entgegensetzung von sozialer Ungleichheit, erste
Schritte in eigener empirischer Forschung und praktisches Arbeiten in medial basierten
Feldern fördert, muss auch im Interesse der Universitätsleitung liegen.
Mit freundlichen Grüßen
Walter-Krämer AStA der Universität Siegen

Diesen Beitrag teilen: